Kennst du die Stille, wenn es in dir lauter ist als draußen“ Patrick Noes „Himmel“ holt da ab, wo die Realitätsflucht endet. Spätestens wenn die letzten Akkorde des gradlinigen, energetischen Popsongs ausklingen, befindet man sich im Dialog mit sich selbst. Wie viele Lieder können dieses Kunststück heute noch vollbringen, einerseits hymnisch-ungestüm mitzureißen und andererseits Futter für Gedanken zu liefern? Für Patrick Noe ist es eine Selbstverständlichkeit, schwere Gitarrenriffs mit eingängiger Leichtigkeit und kompromissloser inhaltlicher Ehrlichkeit zu verbinden. Alles was Patrick Noe anpackt ist zu hundert Prozent er. Seine Stimme und seine Bühnenpräsenz justierte er über viele Jahre in bundesweit gebuchten Cover-Bands fein. What you hear is what you get! Und das ist eine Menge. Eigene Songs schreibt er schon seit gefühlten Ewigkeiten. Wie bei jedem guten Songwriter fiel aber auch bei ihm jede Menge Überschuss an, aus dem es ein Destillat zu gewinnen galt. Immer wieder neu ansetzen, sich selten mit dem Geschaffenen zufrieden geben – das erfordert Zeit. Die Inspiration zu „Himmel“ fiel buchstäblich aus selbigem. Auf Bali. Alleine. In einem Reisfeld. Patricks Herzschlag war lauter als alles was ihn umgab. Ein Schlüsselerlebnis, das in „Himmel“ als perfekter Moment gefeiert wird. Losgelöst vom Alltagsballast. Aber „Himmel“ ist keine Urlaubshymne, kein Manifest für Eskapismus. Am Ende der ersten Strophe findet die Korrespondenz mit dem eigenen Selbst statt: „Du hältst nicht mehr so fest, wenn du dich wie schwerelos in meine Arme fallen lässt“. Der Himmel darf als Metapher in dem einen Moment, der einen ganz bei sich selbst sein lässt, alles für jeden sein. Das Freiheitsgefühl, wenn das Spaziertelefon mal kein Digitalgeräusch plärrt und keine Reminder-Notizen durch den Tag hetzen lässt, taucht Patrick Noe in tongewordenes Glück. Beeindruckend intensiv.
Quelle: Musikwirtschaft Records
Dieser Song ist ab dem 30.06.2023 in allen bekannten Onlineshops erhältlich!
Airdate (für Radiosender): 16.06.2023